02 Shanghai
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Tag 4
Kaum ein Baum entlang der 1400km langen Strecke scheint älter als fünf Jahre alt zu sein. Mit 350km/h über einige der längsten Brücken der Welt, wie der über 100km langen Danyang–Kunshan. Im Minuten Takt ziehen Satellit Städte am Fenster vorüber. Monochrome Plattenbauten schießen wie Pfähle aus dem umliegenden Ödland.
Beton, Plastik und Schienen.
Wer hat gesagt das so etwas leben ist?
„Doch eigentlich begann die Geschichte Shanghais erst 1840, als England im Vertrag von Nanjing die Öffnung der Stadt erzwang. Jetzt wuchsen neben der ummauerten »Chinesenstadt« am Huangpu Konzessionsgebiete der Engländer, Franzosen und Amerikaner. Villen, Theater, Hotels und eine Pferderennbahn entstanden auf dem Schwemmland am Huangpu, direkt am Flussufer bauten die Engländer Banken, Hotels, ein Konsulat und repräsentative Niederlassungen ihrer Handelshäuser, die Deutschen setzten später mit dem Club Concordia ein architektonisches Wahrzeichen. Der »Bund« (waitan), die Prachtstraße am Flussufer, wurde zu einer der ersten Adressen weltweit. Seine neoklassizistischen und Art-déco-Fassaden wurden zum Wahrzeichen Shanghais, einer Stadt, die wie keine zweite das Mit- und Nebeneinander von Chinesen und Ausländern verkörpert.”
Auf die desaströse Mao-Ära, in der die glitzernde Weltstadt von einst zu einem grauen Industriemoloch verkam, folgte die Deng Xiaopings.
„Erst in den 1980ern wurde die Stadtplanung in Shanghai wieder aufgenommen, und ab den 1990ern erlebte Shanghai einen kometenhaften Aufstieg, der das Gesicht der Stadt verändert hat. Aus sechs Millionen Einwohnern sind 25 Millionen geworden; wo einst auf kleinen, kurvigen Straßen Fahrräder und Fußgänger wimmelten, schneiden jetzt Schnellstraßen geradewegs durch die Stadt; wo früher nur Fähren schipperten, queren jetzt Hochbrücken und Autotunnel den Huangpu; ein gutes Dutzend U-Bahn-Linien ist in 25 Jahren entstanden; wo hundert Jahre lang Wohnquartiere mit zweigeschossigen Hofhäusern (lilong) standen, prangen nunmehr die Apartmentkomplexe von gatedcommunities; wo einst klapprige Busse fuhren, schwebt jetzt der Transrapid; gegenüber vom Bund, wo vormals nur Baracken und Lagerhäuser standen, ragen heute über 400 m hohe Wolkenkratzer in den Himmel; und wo vorher nur Sumpf und Reisfelder waren, wachsen jetzt Satellitenstädte für Hunderttausende.” (Vogelsang, Kai; die Geschichte Chinas)
Essen im „Shanghai DHC fried-bun development co.,Ltd.“. Eine süße traditionelle Schenke vor roten Ziegelsteinbauten (wie dem Foto zu entnehmen ist), die es Seite 2018 kontinuierlich auf den Michelinführer schafft. Vor dem Wandfresko einer idyllischen Stadtszene bestellen wir: frittierte Fleisch-, Gänseleber-, Schrimp- und Krabbengelb-Dumplings, sowie „Frühlingsrollen gefüllt mit drei Delikatessen“. Vor allem im Kontrast zur Beijing-Küche ein wahrer Genuss.
Monsun-Fluten erschweren das Verlassen der Einkehre. Die Stadt ist ein lebender Organismus, Adaption und Evolution. Sie gebiert regenbecapete Rollerfahrer wo diese Augenblicke zuvor noch in Deckchen gewickelt waren. Hier macht Stadtluft freier. Überdimensionierte Werbeplakate in strahlender Auflösung, bröckelnder Putz an Palazzo Fassaden, flanieren durch Einkaufsmeilen, Flusspromenaden, Plastik-Tempel-Städtchen, Residenzviertel… kein Ausrollzaun wird uns heute mehr einpferchen.
Ankunft des Lukas Irinäus von Hamburg, Spross des berühmten Küstenforschers. Schlacksiger Schönling der in Geister Umnachtung die irrige Entscheidung traf für ein Jahr im Großstadt Terrarium Beijing zu verlottern. Jetzt darf er die geräumige Luxus-Kambüse, im Vorhof des clever zusammengeschusterten Tinyhouses eines verwitterten Rickschafahrers (siehe Bild), mit zwei subversiven Journalisten und einem nokturnen Grunzverkelchen teilen.
Gute Nacht und liebe Grüße an unsere Leserschaft an Elbe und Alster.
Tag 5
Jetzt um Lukas bereichert, auf gestelzten Autobahnen durch Hochhauswälder zur Französischen Konzession chauffieren lassen. Zwei ehemalige Gerichtshäuser heißen uns willkommen. Von 1849 bis 1943 wurde hier französisches Recht gesprochen, getrennt nach Nationalität. Platanenalleen europäischer Reihenhäuser, chinesisches Gewärbe: grell beleuchtete Lebensmittelläden, Obst- und Gemüseläden nach wie vor erstaunlich ernüchternder Geschmackspalette, Rumpelkammern antik anmutender und/oder fließbandfrischer Varietäten. Aus semi-gated communities ragen schmucke Fachwerkhäuser im kolonialen Tudor-Stil heraus, teilweise mit ulkiger Art-Nouveau-Kieselsteinfassade auf grauem Mörtel; durch Art-Déco-Mehrfamilienhäuser schlängeln sich Hinterhof-Labyrinthe; liebevoll improvisierte Loggien an verschachtelten Shikumen-Bauten, Wäscheleinen, Blumentöpfe.
Die von Jesuiten erbaute Xujiahui-Saint-Ignatius-Kathedrale wird als größte Kirche des fernen Ostens bezeichnet und stellt seit 1960 – nur durch Jahre der Kulturrevolution und folgende Reparaturen unterbrochen – den Sitz des Bischofs von Shanghai dar. Zutritt nur durch eine Schleuse. Kameras hinter Ikonen, unaufregende Inneneinrichtung. Bischof Joseph Shen Bin wohnt nebenan. Der sollte es eigentlich gar nicht sein, aber die chinesische Konferenz setzte ihn eben ein, und so ist es nun. 1
Der Weg zum beliebtesten Gebäude der Konzession führt durch erstaunlich ansprechende Glaslandschaften, eine nette Parkanlage – erfreulicherweise ohne Zutritt für die geliebten Taschenratten der Shanghaier – und dann kilometerweit durch ruhige, flach bebaute Wohngebiete, die eine einzige Augenweide sind. In einer der verschnörkelten Gässchen unter Stromkabel-Arabesken ein Geigenbauer und der feministische Buchladen Paper Moon, in dem Simone de Beauvoir, Virginia Woolf und Susan Sontag im Schulterschluss auf den Regalen stehen. Ein Weckruf für die Macho-Mannschaft, die bisher nur über Unflätiges geschwätzt hatte. 2
Ansammlung vor besagter Lieblingsattraktion: der Wukang Mansion – ehemals als Normandie Apartments bezeichnet. Minimum zwanzig bezahlbare Fotografen bieten semiprofessionelle Schnappschüsse mit Bildbearbeitung an. Das Gebäude selbst ist sehr hübsch, würde in europäischen Großstädten aber wohl kaum so ein Aufsehen erregen; erinnert an das Flatiron Building in New York und war Shanghais erstes Wohngebäude mit Veranda. Heute ist die Nutzung der Veranda durch die aufgetakelten Chinesinnen verhindert, die sich unentwegt in Peking-Oper-reifen Pose-Choreografien ablichten lassen. Fertiggestellt im Jahr 1924, wohnten hier einst französische Geschäftsleute; ab den 40ern einige chinesische Prominente der Filmindustrie und Intellektuelle. Gegenüber wohnte die Witwe Sun Yat-sens, Vater der chinesischen Nation und erstem Präsident der Republik. Die fröhlichen, wächsernen Gesichter der selbstermächtigten Fotomodelle stehen im Widerspruch zu dem, was über die Wukang Mansion erzählt wird. Das Gebäude spukt: Es wird von jenen heimgesucht, die sich hier in den Tod stürzten, um den Roten Garden zu entgehen.
Ein längst fälliger Exkurs … Die bis zu 95%ige Kurzsichtigkeit in Teilen der chinesischen Bevölkerung verwundert niemanden, der hier schon mal mit einer U-Bahn gefahren ist. Hunderte Bildschirme klemmen fünf Zentimeter vor bebrillten Gesichtern, Bewegungsabläufe in und außerhalb der Bahn laufen automatisiert ab, ohne Zutun des visuellen Apparats. Im Vakuum sozialer Interaktion stellt sich eine unheimliche Ruhe ein, nur das Pfeifen des Fahrtwinds und das Rattern der Karosserie. Bei völliger Aussetzung der Umgebungswahrnehmung birgt die U-Bahn somit ideale Rahmenbedingungen einer Wesensschau, deren sprachliche Ausgestaltung in reduktiv-axiomatischer Verdichtung wie folgt lauten könnte:
Tractatus-Logico-Sinologicus 1. Die Welt ist alles, was die App ist. 1.1. Die Welt ist die Gesamtheit der Applets, nicht der Dinge. 1.11. Die Welt ist durch die Applets bestimmt und dadurch, dass es alle Applets sind. 1.12. Denn die Gesamtheit der Applets bestimmt, was die App ist, und auch, was alles nicht die App ist. 1.13. Die Applets im smarten Raum sind die Welt. 1.2. Die Welt zerfällt in Applets. 1.21. Eines kann die App sein oder nicht die App sein, und alles Übrige bleibt gleich.
In Shanghai schätzen wir das Ausmaß dauernder Dopamindebilsierung um 20 % reduziert, was sich merklich positiv auf Stadtbild und menschlichen Umgang auswirkt. Der graue Mao-Schleier der Beijinger Tage lüftet sich. Genauer tritt der vielleicht auffälligste Charakterzug der Chinesen stärker zum Vorschein: an Passivität grenzende, maßlose Gelassenheit. Mehr noch als die außerordentliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft verblüfft diese Eigenschaft durch ihre extreme Auswirkung auf das Stadterleben: lautlose Elektrotaxis drängeln sich seelenruhig auf den Zebrastreifen vor; das Setzen auf Restaurantstühle ohne eine Bestellung aufzugeben wird gar nicht erst zur Kenntnis genommen; das Durchforsten von Schubladen in Abstellkammern der Putzkolonnen auf der Suche nach Klopapier – das hier überall fehlt, da Stuhlgänger es sich scheinbar selbst mitbringen – ist Routine; man könnte mitten auf dem Tian’anmen defäkieren, man würde sich keines Vorwurfs würdig erweisen.
Diese ethnologischen Befunde drängen sachgemäß dazu, einen Kausalzusammenhang in der WC-Architektur zu suchen. Eine Weltgeschichte durch die Toilettenbrille wurde 1973 erstmals prominent von Erica Jong in ihrem Roman Fear of Flying versucht:
„British toilet paper. A way of life. Coated. Refusing to absorb, soften, or bend (stiff upper lip). Often property of government. In the ultimate welfare state even the t.p. is printed with propaganda.”
Dieser Methode folgend kann man dann aus dem Bautyp des Flachspülers deutscher Aborten entnehmen, dass, wer das Bedürfnis hat, „die Ausscheidungen wie auf einer kleinen Bühne zu betrachten“, von einem Kontrollzwang und Reinheitswahn besessen sein muss. Nun hat auch der Einzug westlicher Toilettenmodelle – die hier oft gerne direkt als Behinderten-WCs ausgegeben werden – keineswegs zur Verdrängung der *„squatty potties”*geführt, die durch Begradigung des Darmtrakts nicht nur eine natürliche Rutschrichtung und die Entspannung des Beckenbodens zur Folge haben, sondern auch weitreichendere städteplanerische Auswirkungen mit sich bringen. So lassen sich auf 6.000 sqm sicherlich alle 100 m kostenfreie WCs finden, doch selbst 40 Hektar große Plätze schmückt keine einzige Sitzbank. So greift die gastrointestinale Entspannung der Chinesen scheinbar in alle Lebensbereiche um: qualmende Ziesen hockender Köche im Flimmern zwielichtiger Gassen oder vor abgetakelten Mufflokalen; in der Hocke Reals-Ballern beim Warten auf die Metro; einsetzende Mumifizierung bei Hocke-Disput zweier Senioren; dösender Hock-Wächter der uniformierten Reservearmee. Das In-der-Hocke-Sein erscheint als das primäre Sosein der Chinesen.
Das Michelin-Männchen führt uns heute zu Xiao Tao Mian Guan, einem ca. 20 m² großen, pickepackevollen Nudelrestaurant, das uns jetzt Unterschlupf vor dem Wolkenbruch gewährt. Die Nudeln werden entweder in Schalottenöl geworfen oder in Brühe serviert; erstere sind beliebter. Sie kommen mit einem beinahe verkohlten Haufen vollmundiger Frühlingszwiebeln, dazu kann man eine Reihe von Belägen hinzufügen: würziges Schweinehackfleisch mit gewürfelten Kartoffeln, gebratene Schweinerippchen, geschmorter Schweinebauch, Aal, Rind oder Shrimps. Unbegrenzter Nudel-Nachschlag ist kostenlos. Mit jedem Nachschlag Tonis steigert sich die Begeisterung der Bedienung, und nach der vierten Schüssel Nudeln und einer halben Chiliöl-Dose ist sie aus dem Häuschen, bedankt sich energischst. Wir hinterlassen einen Bissen in den Schüsseln, um den Betreibern unseren Respekt zu erweisen. Bevor wir in den Monsun entschwinden, schickt die Bedienung dem vollgesauten Nudelkaiser mit ächzender Wampe noch eine Botschaft hinterher:
„By by, sank you … You so handsome!”
Tag 6
Nach anderthalb Stunden in der U-Bahn erreichen wir Zhujiajiao. Der Weg dorthin führt vorbei an Dutzenden Reihen von Plattenbau-Clustern, dann plötzlich über schwammige Feuchtgebiete – und schließlich, kaum zu glauben, durch Einfamilienhaus-Siedlungen. Zhujiajiao selbst zeigt sich als Wasserdorf, durchzogen von reizvollen Kanälen, über die sich alte Steinbrücken spannen. Solche Orte gehören zu einem ganzen Kranz traditioneller Dörfer rund um Shanghai, die in der touristischen Vermarktung als „Venedig des Ostens“ beworben werden, aber historisch einfach ländliche Marktzentren waren, deren Wohlstand auf Handel und Landwirtschaft gründete. Jetzt säumen Trauerweiden nebst Granatapfelbäumen ein Schwemmgebiet; orange-rotes Blumenrohr ragt aus dem Schilf, herzblättriges Hechtkraut entsteigt dem gekippten Teich, eine spindeldürre rosarote Spinnenlilie thront über der Szenerie. Kampferbaum-Alleen führen entlang in Blüte stehender Roseneibisch-Hecken, die von Lianen-Hundswürgern bekränzt sind. Urwelt-Mammutbäumchen und Sumpfmagnolien formen Parkanlagen; gelber Stuck auf Blaseneschen.
Perlhalstauben im Gras.
Zikadenkonzerte führen uns zum Tourist Arrival-Zentrum, dessen Wandelröschen, Petunien, Prinzessinnenblumen und chinesische Kräuselmyrten Balsam für unseren Flora-Entzug sind. Helmbohnen-Gewebe als Veranda-Überdachung, Madagaskar-Immergrün stemmt sich aus Hüttenfassaden, seltsames Hahnenkamm-Gewächs in Blumentöpfen an Kanalufern.
Am stärksten überzeugt uns nicht der offiziell ausgewiesene „Scenic Spot“ – mit seiner inszenierten Kulisse –, sondern die zweite Reihe der Häuser. Hier finden wir stille, beinahe unberührte Höfe. Große Schmetterlinge taumeln schwerfällig durch die feuchte Luft, als suchten sie den nächsten Nektar, und alte Damen treffen sich am Wasser zum morgendlichen Plausch. Dieser ruhige, intime Blick ins Alltägliche wirkt vertraut echt.
Später folgen wir, bereits im Regen, dem Rat unseres französischen Kulinarikführers und landen bei einer Schüssel Nudeln mit Erdnussbutter und gedämpften Pilzen. Nahrhaft, aber schwer im Magen. Von dort geht es weiter zum China Art Museum. Das Gebäude selbst ist ein Ereignis: ein überdimensionierter roter Pavillon, eine Mischung aus pagodenhafter Symbolik und futuristischer Monumentalität – errichtet als chinesischer Pavillon für die Expo 2010 und heute einer der größten Museumsbauten Asiens. Beim Sicherheitscheck muss Tonis Regenschirm abgegeben werden, den Eintritt selbst jedoch gibt es nicht: Man stellt sich auf die Rolltreppe und steht unvermittelt in der Sonderausstellung von Haiyang Yayun. Bei all der Sanftheit des Pinselschwungs und Klarheit der Farbpalette – die perspektivischen Verzerrungen seien da mal wohlwollend als „modern“ abgetan – verwundert doch die traditionelle Motivwahl, die sich in Landschaftsmalerei und Verbildlichung der kanonischen Schriften erschöpft und dem Stile der Ahnen teilweise zum Verwechseln ähnelt … auf Bildern, die ca. zwischen 1950 und 1980 entstanden.
Auch im weiteren Verlauf verlassen die Werke selten eine traditionelle Formsprache. Es findet eine ständige Auseinandersetzung mit der eigenen Kunst- und Kulturgeschichte statt, teilweise auf innovative, oft aber auch auf reaktionäre Weise. Ein Eingang rahmt das bekannte Gesicht unserer Reiselektüre ein, Lu Xun, den Vater der modernen chinesischen Literatur. Zu unserem Erstaunen finden wir Drucke von Käthe Kollwitz. Lu Xun bewunderte ihre Holzschnitte und war selbst im Besitz von zwölf ihrer Originalgraphiken sowie der Bildbände „Das Neue Kollwitz-Werk“ und „Das Käthe Kollwitz-Werk“. 1936 wählte er im Rahmen der von ihm begründeten revolutionären Kunstbewegung „Woodcut-Enlightment“ aus diesen beiden Bänden 21 Bilder aus und veröffentlichte sie unter dem Titel „Kollwitz-Bildband“ und schrieb trotz seiner grassierenden Krankheit das Vorwort und Erklärungen zu jedem Bild. Drei Monate später starb er.
„Dieser Bildband mit Werken von Käthe Kollwitz verdeutlicht uns, dass sie mütterliche Liebe zu allen Unterdrückten und Verachteten empfindet, deren Trauer, Widerstand, Zorn und Kampf versteht und sich damit identifiziert. Themen ihrer Holzschnitte sind Kummer, Hunger, Obdachlosigkeit und Tod, aber auch das Wehklagen, der Existenzkampf, der Zusammenschluss und schließlich das Sich-Erheben des Volkes.”(Werke von Lu Xun: Bd. VI, S. 470, chinesische Ausgabe)
Diesmal ist alles ausschließlich auf Chinesisch beschriftet, und unsere Übersetzungs-Apps liefern sich ein absurdes Wettrennen widersprüchlicher Deutungen. Mal heißt es, ein Bild sei mit Tusche gemalt, mal mit Wein. Dennoch erschließt sich beim Betrachten der Werke eine eigene Logik.
Je weiter wir durch die Hallen gehen, desto überzeugender wird die Sammlung. Gerade deshalb wirkt das erste Objekt der Dauerausstellung beinahe absurd: eine Ansammlung von aufgeschlagenen Büchern aus Stahl, in deren Seiten Aphorismen in verschiedenen Übersetzungen eingraviert sind. Offenbar ringt auch der Künstler mit den Tücken von Übersetzungs-Apps.
Ein kurzer Blick in unsere Galerie erzählt vielleicht mehr als lange Worte über den Rest der Ausstellung. Doch ein Werk bleibt uns im Gedächtnis: ein Film, der dort gezeigt wird und in uns etwas bewegt. Es ist Bu Huas Savage Growth (https://m.youtube.com/watch?v=Y8KH22cq6DA&pp=0gcJCRsBo7VqN5tD), eine düstere Flash-Animation, die urbane Zerstörung, Fantasie und Gewalt in wenigen Minuten komprimiert – und noch lange nachhallt.
Wir müssen auch schon weiter, denn wir sind zum Essen mit Chris verabredet – seinem westlichen Namen. Er war Lukas’ A-cappella-Kumpane während seines Auslandsjahres in London. Chris führt uns in sein Lieblingsrestaurant, ein Hot-Pot-Lokal im fünften Stock direkt an der Nanjing Road, Shanghais Haupteinkaufsstraße.
Hot Pot – das ist Chinas Antwort auf Fondue: ein brodelnder Topf voller Brühe in der Tischmitte, in dem nach Belieben Fleisch, Gemüse und Teigtaschen gegart werden. Wir entscheiden uns für drei Fonds – Chili, eine vegetarische Tomatenbrühe und einen Pilzfond. Früchte werden gereicht, dazu wird Pflaumensaft eingeschenkt. Schon das Füllen der Soßenschälchen ist ein kleines Erlebnis: Sesam, Chiliöl, Koriander, Knoblauch – ein Duftpanorama. Dann kommt die Tomatensuppe, ein Gedicht.
Der Topf beginnt zu kochen, und die ersten Bestellungen, per iPad aufgegeben, erscheinen in Windeseile: Mais, Kartoffeln, Kangkung, Tofu, Pak Choi, Teigtaschen mit Krebsfüllung und Platten fein geschnittener Rindfleischscheiben in allen Graden der Marmorierung. Mit den Stäbchen wandert alles in die Brühe, um gleich darauf – gar und triefend – in den vorbereiteten Soßen zu verschwinden. Das Konzept überzeugt uns sofort: Jede Zutat nimmt den Charakter des Fonds an, verwandelt sich und fügt sich ins Ganze.
Allerdings scheiden sich die Geister auch hier, wie bei der Bewertung der Peking-Küche. Die exzessive Verwendung minderwertigen Pflanzenöls, die große Fleischlastigkeit – der Geruch des ranzigen Schweinefetts verfolgt uns hier auf Schritt und Tritt –, der schwarze Reisessig, der neben dem erstaunlich unscharfen Chiliöl meist die einzige Soßenoption darstellt, und die deftige Prise Mononatriumglutamat sind mindestens einmal gewöhnungsbedürftig. Dabei mangelt es der Küche, ähnlich der Malerei, nicht an Kunstfertigkeit. Ganz im Gegenteil: Jede Frucht wird aufwendig getrocknet, jedes Gemüse fermentiert; aufwendigste Frittier-, Brat- und Kochprozeduren gehen jeder Spezialität voraus; Stärke wird auf kreativen Wegen aus fremdartigen Quellen geschöpft. Man mag diesen Einwänden naserümpfend entgegnen, dass sie auf eurozentrischen Papillen beruhen, die einen vorurteilsfreien Genuss der Küche verwehren. Man höre unsere Hypothesen dennoch: Alle bisher gekosteten Zutaten, seien es Gemüse, Früchte oder tierische Produkte, waren konsistent groß, saftig oder fettig, dafür aber sehr geschmacksarm. Das ließe sich leicht dadurch erklären, dass sich 20 % der Weltbevölkerung – vor dem Hintergrund schrumpfender Agrarflächen, schwindender Fruchtbarkeit und fortbestehender Hungersnöte auf dem Land – wohl kaum durch ein Primat auf Aroma ernähren lassen. So entstehen die aufgequellten Pfirsiche und Zucchinis, die auch bei uns erfahrungsgemäß kaum schmackhaft genannt werden können. Folgt man bspw. dem Vereiniger der italienischen Küche Pellegrino Artusi – geheiligt sei sein Name – so beruht die Essenz eines Vorreiters der europäischen Küche gerade in der Kombination aus sorgfältig ausgewählten, hochwertigen und saisonalen Zutaten, die einfach, aber mit Hingabe zubereitet werden (La Scienza in Cucina e l’Arte di Mangiar Bene). Der Hitzkopf dieser Zeilen hofft sehnlichst, sich in seiner Einschätzung zu irren.
Zwischen den Gängen erzählt Chris von sich. Heute ist er Junior bei einem Hedgefonds im Financial District. Eigentlich wollte er in London bleiben, aber seine Bewerbungen führten zu keiner Einstellung. Also stand er vor einer Entscheidung: Tech-Start-up gründen oder kopfüber ins Finanzwesen springen. Er entschied sich für Letzteres – des großen Geldes wegen. Seine Freundin stammt wie er aus Hainan, kennengelernt haben sie sich in einer deutschen Bar in Shanghai. Sie leben zusammen im Jing’an-District.
Chris erklärt uns nebenbei die Logik der Städtenamen: Beijing – Hauptstadt des Nordens, Nanjing – Hauptstadt des Südens, Hebei – nördlich des Flusses, Xi’an – westlicher Frieden, Hainan – südliches Meer. Ein etymologischer Crashkurs im Schnelltempo.
Auch über das Schulsystem erfahren wir einiges: Jugendliche sammeln Abschlüsse in allem Möglichen, um ihre Chancen auf die wenigen Elite-Universitäten zu sichern. Chris selbst bestand in der 9. Klasse ein Klavier-Examen, hat das Instrument seitdem aber nie wieder angerührt. Studiert hat er in Beijing, einer Stadt, die auch ihm nicht zusagte. Sein Jahr am Imperial College in London hob ihn im Ranking – und verschaffte ihm schließlich seinen jetzigen Posten. Eigentlich spricht er den ganzen Abend nur davon, nach London zurückzukehren oder in ein paar Jahren nach Hongkong zu gehen. „Freiheit“, sagt er, sei das, wonach er sich sehne. 3
„Eine Prüfung folgt auf die andere; im Handumdrehen ist der Mensch alt geworden und kann uns keinen Schaden mehr anrichten: darin erfüllt sich der Wunsch des ersten Ming-Kaisers. Die Absicht dahinter ist, die Talente des Reichs zugrunde zu richten, nicht, sie zu fördern.” (Guifen Feng; Jiao Bin lu kang yi)
Das Gespräch streift auch kulturelle Unterschiede. Wir erzählen ihm, dass wir in China noch nie ein Paar küssen sahen. Gerade mal Händchenhalten, oft streifen sich auch nur die kleinen Finger, versteckt zwischen den Liebenden.* „You can do it, but we are told it disturbs the others“*, sagt er. Ob er seine Eltern je habe küssen sehen? „No.“ – eine Pause, dann: „But they do the kissing.“ Er lacht. Auch seine Bemängelung, dass es in China keine systematische Sexualaufklärung gibt, verwundert uns – bei all der staatlichen Familienpolitik hätten wir anderes erwartet.
Am Ende sind wir satt, und die Frage schwebt im Raum, ob Chris uns einladen wird. Wir beschließen standhaft, auf Teilung zu bestehen. Toni platzt ein improvisiertes „Mamma mia, I insist“ heraus. Doch Chris versichert uns, es sei hier gängige Praxis, ausländische Gäste einzuladen. Wir lassen uns überzeugen und grinsen zufrieden, da wir uns der westlichen Preissparte schon lange entwöhnt haben.
Vor dem Gebäude folgt eine kurze Abschiedsrunde. Das Gespräch dreht sich noch um die morgige Militärparade in Beijing – achtzig Jahre Sieg im Japan-Krieg, Kim Jong-un und Putin werden erwartet. Chris erinnert sich an das 70. Jubiläum, damals sogar mit Feiertag. „Das war Xi Jinpings zweites Amtsjahr – er inszenierte es für die Zufriedenheit des Volkes“, meint er. Im Laufe des Gesprächs blitzt zwischen den Zeilen seine unterschwellige Kritik auf. Wir belassen es dabei – Shanghai ist eine Tier-1-City, das heißt: Überwachung und dickere Strafen. Aber es bleibt hängen: Junge, gebildete Leute teilen viele unserer Sorgen.
Nach einer warmherzigen Verabschiedung schlendern wir noch ein letztes Mal zum Bund und saugen die Abendstimmung ein – das Lichterspiel auf den Fassaden der Wolkenkratzer, den Huangpu, den sternelosen Himmel. Ein stiller Epilog zu einem langen Tag.
Tag 7
Am Ufer des Suzhou, vor der prachtvollen Neubaukulisse der stehenden Gärten von Shanghai – dem Grand Crystal Code – erstrecken sich die backsteinernen Fabrikgebäude und stahlmaschigen Lagerhallen der stillgelegten Industriefläche der Xinhe-Baumwollmühle. Seit 2000 ist die M50 Moganshan Road ein Künstlerviertel, in dem über 150 Künstler leben, schaffen und ausstellen.
„Bamboo, ‘not rigid and not soft, not grass and not wood’, not only carries the metaphysical artifacts, but also contains the metaphysical spiritual qualities.“
Im Shanghai Art Aid Charity Promotion Center wird Behinderten die Herstellung von Bambusseiden-Gemälden und der Bambus-Seidenschnallen-Porzellantechnik beigebracht. Die Schönheit der innen schwarz oder korall kolorierten Schüsseln liegt im Bambus, dessen Maserung unglaubliche, facettenreiche Formspiele erzeugt.
Über Winkelgässchen und rostbraune Treppengeländer erreichen wir den Antiquitätenladen AbsoluteArt, der herrlichen Schmuck, elegante europäische Möbel – darunter einen opulenten, von Ritterschultern gestemmten Kredenzschrank – und allerlei hochwertigen Krimskrams anbietet. Alles außerhalb unserer Preisklasse.
Ein moderner Innenaustatter führt hölzerne Sessel, Couches und Tatamie-Tischchen in minimalistischer Mid-Century-Kaiserpalast-Optik. Etliche exquisite Vasen, begeisternde Esstische – die mit etwas weniger stilvollen, pinken Plastiknilpferdchen bestückt sind –, Sessellandschaften in futuristischer Teehaus-Fassung. Kurz: Das Interieur ist traumhaft und ideal für die heimische Behausung à la Falling Water oder besser noch im Pope-Leighy-Stil.
„The weight and texture of existence are neither in the past nor in the future, but in the ‘now’ we so often overlook. Past lives and the life to come, reality and ideals, holding fast to the way and responding to the moment, care and constraint all converge to reveal the true meaning of every moment of ‘Being Here.’”
Heikle Heidegger-Exegesen in der kleinen Fotogalerie Peter Lius mit dem Titel Dasein. Jenseits der Textvorlage finden sich interessante Ablichtungen der von Gitterfenstern umrahmten Fassaden (Eisenfenster) mittelständischer Wohngebäude, die vor allem das Beijinger Stadtbild prägen. Das Gitterphänomen bleibt uns rätselhaft; es handelt sich dabei wohl um ein Relikt der wirtschaftlichen Aufstiegsjahre Chinas, in denen die wachsende Ungleichheit mit einem Zuwachs an Einbrüchen einherging.
Hippe Cafés in Hinterhöfen, eine romantische Kunstglaserei, ein Florist, der elegante Zimmerpflanzen stellt, die den unverputzten Gassen den letzten Feinschliff verpassen. Eine Galerie stellt Gemälde aus, die schrille Neonkulissen mit pittoresken Szenen aus Peking-Opern verschwimmen lassen: Cats on Midsummer Nights. Goldfische schwärmen durch Wannen, Vasen und petriglasgroße Behältnisse. Einbruch der Wirklichkeit.
Den eigentlichen Höhepunkt der Erkundungen – mindestens mal für Toni – bildet die Galerie Yaohua Wangs. Ein Zyklus astral wirkender Lotusblüten in dickem Pastell nimmt die Eintretenden sofort ein. Doch erst die rundliche Empfangsdame führt uns richtig in das Werk Wangs ein. Mit hektischen Gesten bedeutet sie uns zunächst, die Pissarro’esken Landschaften auf kleinformatigen Drucken zu betrachten, die um das Landhaus des Künstlers entstanden und bereits dessen stilistische Vielfältigkeit andeuten. Sie schildert uns frenetisch die Hintergründe einer Reihe von Porträts, die wiederum eine ganz andere Feder vermuten lassen! Die mit Schaum vor dem Mund in Tongues deklamierende Grinsebacke entpuppt sich als Tochter des Meisters. Wir blättern in einer Mappe originaler Kollagen, die der Künstler auf halbjährigen Reisen in Europa und Nordamerika um 2019 angefertigt hat: verzerrte Trump-Karikaturen nebst bunt kolorierten Corona-Viren auf Boulevardzeitschrift-Fetzen; expressionistische Bleistiftradierungen wahnhafter Fratzen auf Apple- und Calvin-Klein-Verpackungen; gestochen scharfe Skizzen westlicher Perversionen auf McDonald’s-Tüten; angsterfüllte Blicke blitzen aus dunklen Augenhöhlen hinter aufgeklebter FFP2-Maske. Damit ist der Kipppunkt für Toni erreicht: Alles Alltägliche schält sich von der bedrückten Seele, Ich und Welt sind im Einklang; es stellt sich eine ästhetische Erfahrung ein.
Dieser Mann ist ein Gesamtkunstwerk.
Mit signierter Mappe unterm Arm grinsend verabschieden.
Noch drei Stunden bis zum Zug. Ein Teehausbesuch – den eigentlichen Exkurs zum Tee sparen wir uns auf, bis wir in Yunnan, an seinen Ursprüngen, ankommen. Mit kalten Füßen schnell zum Bahnhof.
Am Bahnhof erwartet uns ein großer Sicherheitscheck. Rafa wird als Erster herausgefischt. Verdacht: Messer. Der CT-Scanner hatte Alarm geschlagen, die Security den Atem angehalten – „Déguó, lǐwù“ – und am Ende passiert eine Spätzlereibe die Kontrolle, die sich als harmloses schwäbisches Kulturgut entpuppt.
Auch Toni bleibt nicht verschont. Sein treuer Weggefährte – die 30.000-mAh-, 66-Watt-Powerbank mit integrierter Baustrahlerfunktion – erregt Misstrauen. Erst El Jefe selbst, ein Mann von unbeschränkter Kommandogewalt im NYPD-T-Shirt, konfrontiert Toni mit der Gleichung P · h = (mAh · U) · 10⁻³. Er ist eine Gestalt von überragender Präsenz, organisiert im Handumdrehen den Versand: Unser Hostel in Xi’an ist bereits informiert, die Powerbank per Express auf dem Weg.
Lukas’ Besteck jedoch hatte weniger Glück. Sein Traum vom Besteckset aus deutschem Edelstahl liegt nun in Shanghai zur Abholung bereit.
Nun aber schnell zum Nachtzug: Sechserkabine, Krabbengeruch, 1,80-€-Abendessen aus dem Bordbistro. Vor uns liegen knapp 15 Stunden Fahrt.
Bis morgen.
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In China leben ca. 38-58 Mio. protestantische Christen (davon mind. die Hälfte in offiziellen Hauskirchen) und ca. 10 Mio. katholische Christen (offizielle und romtreue Untergrundkirche), ca. 6 Mio. nach offiziellen Zahlen (Wenzler-Teuber 2020, 2022). Das Christentum ist inzwischen sowohl auf dem Land als auch in den Städten ähnlich beliebt. Zugleich stellt das Thema Religion weiterhin eine der besonders sensiblen Fragen dar. Eine aktive Religionspolitik wird von staatlichen „Religionsbüros“ auf zentraler und Provinzebene durchgeführt und überwacht. Die Religionsgemeinschaften müssen nach den Durchführungsregeln („Vorschriften für religiöse Angelegenheiten“, zongjiao shiwu tiaoli 宗教事物条例) Versammlungsorte und Personal registrieren. Religiöses Personal wird neben einer religiösen Ausbildung auch ideologisch geschult. ↩︎
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„Im Altertum wurden Mädchen am dritten Tag nach ihrer Geburt unter das Bett gelegt, man gab ihnen eine Tonscherbe zum Spielen und meldete sie mit einem Opfer an. Sie unters Bett zu legen symbolisierte, dass sie niedrig und schwach waren und sich anderen unterzuordnen hatten; ihnen eine Tonscherbe zum Spielen zu geben symbolisierte, dass sie sich an harte Arbeit gewöhnen und fleißig sein sollten; sie den Ahnen mit einem Opfer anzumelden symbolisierte, dass sie die Opfer fortführen sollten. Diese sind die drei beständigen Prinzipien für Frauen und ihre verbindliche Sittenlehre.” (Ye, Fan; Hou Hanshu) ↩︎
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Beamtenprüfungen: Trotz aller Kosten, Strapazen und Zumutungen und trotz der verschwindend geringen Aussicht auf Erfolg nahmen Abermillionen von jungen Männern die jahrelangen Mühen auf sich: »Der Schall ihrer Lektüre war überall zu hören.« Mitte des 19. Jahrhunderts stellten sich jeweils zwei Millionen Kandidaten der untersten Prüfung, die nur 1,5 % bestanden. Auf den nächsten Stufen wurde es nicht leichter, und nur einem von 6000 Kandidaten gelang es, den höchsten Titel zu erhalten. Das Durchschnittsalter der jinshi-Absolventen lag bei etwa Mitte dreißig, sie hatten rund drei Jahrzehnte auf das Studium verwendet. Für viele wurden die Prüfungen sogar zur Lebensaufgabe. (Vogelsang, Kai; Die Geschichte Chinas) ↩︎